Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Umfrage des DAZ zur endodontischen Technik in der Anlage wurde im Rahmen einer Diskussion zwischen mir und Professor Stoll aus Marburg über Endodontie im DAZ-Forum veröffentlicht. Prof. Stoll hatte in seinem meiner Antwort vorausgehendem Diskussionsbeitrag (noch einmal) die aktuelle Lehrmeinung – also den so genannten „Goldstandard der Endodontie“ – in allen Einzelheiten beschrieben und gleichzeitig versucht, die Spreu vom Weizen zu trennen, will heißen, die Fälle, die wir Allgemeinzahnärzte alleine lösen können, von denen abzugrenzen, die unbedingt in die Hand des Spezialisten für Endodontie gehören. Unter anderem schrieb er, dass der Allgemeinzahnarzt mit Revisionen überfordert sei, weshalb diese zum Spezialisten überwiesen werden müssten.
Wenn sie am Ende dieses Einleitungstextes das Pdf-Symbol anklicken, finden Sie den Fragebogen, dessen Beantwortung und Einsendung ich Ihnen ans Herz lege, und meine Antwort, die seine wesentlichen Argumente widerlegt.
Das Problem für uns Niedergelassene, das es so schwer macht, im Dialog über notwendige Maßnahmen zur Zahnerhaltung voran zu kommen, besteht in meinen Augen darin, dass die Hochschule es tunlichst vermeidet, die Ergebnisse der eigenen Bemühungen mit denen von lege artis arbeitenden Allgemeinzahnärzten zu vergleichen. Sie zieht es vielmehr vor, sich mit Kollegen zu messen, die aufgrund ihrer schlechten Erfahrungen bei der Anwendung des aktuell gelehrten Behandlungsprotokolls oder aus anderen als medizinischen Gründen keine Lust (mehr) haben (oder dabei tatsächlich technisch überfordert sind), die einfachsten zahnerhaltenden Fälle zu lösen. In der Folge kommen sie sich bereits wie Überflieger vor, wenn sie Wurzelkanäle nicht nur finden, sondern noch dazu bis zum Apex aufbereiten können.