Stark beherdeter, devitaler 12 am 19. Juni 2001 (Klick!).
Wir fanden, dass die junge Frau schon genug gestraft sei, und dass es ihr vielleicht Hoffnung geben würde, wenn zumindest ihr Frontzahn erhalten bleiben würde (eine Implantation war in jedem Fall kontraindiziert und für eine ordentliche Brücke nach Abheilung der Extraktionswunde keine Zeit). Nach sorgfältiger Aufklärung entschied sie sich, mit uns zusammen einen Erhaltungsversuch nach sorgfältiger Desinfektion zu wagen.
Der folgende Zahnfilm zeigt die Situation unmittelbar nach WF am 11.04.2002. Man sieht, dass der Entzündungsprozess eindeutig rückläufig ist, und wir sind ziemlich sicher, dass in ca. 6 Monaten eine vollständige knöcherne Ausheilung erreicht sein wird.
Zustand unmittelbar nach WF am 11. April 2002 (Klick!).
Interessant ist der Verlauf in diesem Fall. Wir waren unmittelbar vor Beginn der Chemotherapie bereits beim Stadium der beschwerdefreien, dicht verschlossenen provisorischen Wurzelfüllung mit CaOH2 angelangt. Unmittelbar nach Beginn der Therapie kam es zu einer Exazerbation, so dass wir zurückgehen mussten auf CHKM-Watte-offen und nach einigen Spülungen und Einlagewechseln dann wieder vorwärts auf CHKM-Watte-Cavit. Damit haben wir uns über die Chemotherapie gerettet und nach deren Abschluss wieder mit CaOH2-Watte-Zement verschlossen. Diese Einlage haben wir dann vorsichtshalber noch zweimal gewechselt. Nachdem die Patientin wieder ein volles Haupthaar hatte, haben wir dann definitiv abgefüllt.
Diesen in mehrerer Hinsicht ganz besonderen Fall der Desinfektion mit CHKM empfinden wir übrigens zugleich als den befriedigensten und überzeugendsten von den inzwischen zahllosen Fällen im zahnerhaltenden Grenzbereich, die wir auf diese einfache Art erfolgreich lösen konnten.
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