Die Patienten sind unterschiedlich. Während die einen regelrecht enttäuscht sind, wenn man ihnen sagt, in ihrem Falle sei eine Versorgung ohne Implantate angezeigt, möchten andere die Insertion von Implantaten auf Teufel komm heraus vermeiden. Das ist im ersten Fall sicherlich die Folge des immensen Marketing-Aufwands, mit dem die Implantathersteller bemüht sind, ihre Ware im wahrsten Sinne „in das Volk“ zu bringen. Im zweiten Fall hängt es – häufig genug unabhängig von finanziellen Überlegungen – nicht selten mit negativen Erfahrungen zusammen, die im Bekanntenkreis mit Implantationen gemacht wurden.

Ausgangsbefund (Klick!)

Zunächst hatte ich keinerlei Problem gesehen und dem Patienten gesagt, ich könne ihn auch im Oberkiefer nach Revision von 11 und 24 ohne Implantate festsitzend versorgen. Nachdem ich jedoch die Brücke von 15 und 13 entfernt und gesehen hatte, was nach Kariesentfernung von den Pfeilerkronen noch übrig war, bekam ich dann schon ordentliche Manschetten vor der eigene Courage:

Zustand nach WF und Stiftaufbau von Zahn 13 und 15 (Klick!)

Im Brücken-Verbund mit weiteren starken Pfeilern sind das sicher brauchbare Pfeilerzähne. Insbesondere wenn bis zum Knochen präpariert wird, damit die Zahnstümpfe tief und eng gefasst werden können und in der Folge möglichst wenig Last auf den Stiftaufbauten liegt. Um ein Freiendglied zu tragen, noch dazu in der ungünstigsten aller Konstellationen, nämlich Pfeiler 13, Brückenglied 14, Pfeiler 15 und Brückenglied 15, sind diese „natürlichen Implantate“ über die Maßen frakturgefährdet. Und mit Ihnen die ganze Versorgung.

Ein Ausweg aus dem Dilemma bot sich im nicht vollständig und nicht achsengerecht durchbrechenden Zahn 18:

 

Jetzt ist das Brückenglied 16 bei Belastung gut abgestützt und die Frakturgefahr von 15 deutlich reduziert.

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