Jeder hat mal einen Tag, an dem er aus welchem Grund auch immer nicht konzentriert genug ist. Gerade bei Routineverrichtungen besteht ja nicht nur in der Zahnheilkunde die größte Herausforderung darin, es immer wieder gleich und immer wieder gut zu machen.

Zustand nach WF und Versorgung mit Radix-Ankern nach nahezu schleimhautplaner Kronenfraktur von 11 und 12 im September 1992 (KLick!)

Natürlich haben wir uns ganz furchtbar erschrocken, als wir diese Kontrollaufnahme gesehen haben, dachten jedoch, noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein und haben die Frontzähne mit zwei verblockten Einzelkronen prothetisch versorgt.. Leider sind Zahnfilme nur zweidimensional.

Im September 1996 stellte sich der Patient mit einer Fistel oberhalb 12 erneut bei uns vor. In der gegenüber der Erstaufnahme leicht veränderten Projektion wird deutlich, dass es sich um eine Stiftperforation an 12 handelt.

Klinisch fistelnder Zahn 12 im September 1996, deutliche Aufhellung im Bereich der Stiftspitze (Klick!)

Es erfolgte die chirurgische Revision von vestibulär mit Ausräumung des Granulationsgewebes. Unter dieser Therapie heilte die Fistel vollständig ab. Anlässlich eines OPT’s zur Kontrolle der alten umfangreichen prothetischen Sanierung zeigte sich eine deutliche Aufhellung im Bereich der Spitze des Radix-Ankers an 12 bei klinischer Unauffälligkeit.

OPT im Dezember 1999 (Klick!)

Im Januar 2001, also 9 Jahre nach WF und Stiftaufbau und gut 4 Jahre nach der ersten chirurgischen Revision stellte sich der Patient mit einer erneuten Fistelung oberhalb 12 vor. Wir entschlossen uns zu einer erneuten chirurgischen Intervention. mit Kürzung und Glättung des Stiftes, Entfernung der aufgeweichten Anteile der Wurzel, Abdeckung des Wurzeldefektes mit Super-EBA-Zement abgedeckt und Auffüllung des Knochendefektes mit Cerasorb

Die röntgenologische Verlaufskontrolle zeigt 11 Jahre nach WF und Stiftaufbau im Oktober 2003 zeigt die nahezu vollständige des Resorption des Cerarsobs mit knochendichtem Umbau. Lediglich apikal der Abdeckung des Wurzeldefektes persistiert oberhalb des Bereichs, in dem der Super-EBA-Zement leider etwas übersteht, eine kleine Restaufhellung. Klinisch ist die Situation bis auf eine kleine Schleimhaut-Rezession in der Folge der zweimaligen chirurgischen Revision völlig unauffällig. Wir hoffen, dass das so bleibt und werden gegebenenfalls berichten.

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