Kontroll-OPT nach Osseointegration zweier Straumann Implantate in Regio 24 (12/4.1mm) und 27 (12/4.8mm) im Mai 2002 (Klick!).
Das generelle, wesentliche Problem bei solchen umfangreichen Reparaturen ist die Parallelität der neuen mit den verbleibenden Pfeilern. Unter diesem Aspekt unterscheidet sich eine Reparatur mit Implantaten nicht wesentlich von anderen Arbeiten, in denen zusätzliche Teleskope auf natürlichen Pfeilern in eine bestehende Restauration integriert werden müssen. Ein Unterschied besteht jedoch in dem Sinne, dass die Parallelität von nachträglich integrierten Teleskopen noch wesentlich präziser ausgeführt werden muss, da Implantate im Gegensatz zu natürlichen Pfeilern aufgrund der Osseointegration (Ankylose) keinerlei Resilienz aufweisen, die minimale Abweichungen kompensieren würde. Nach unseren problematischen Erfahrungen mit der Integration eines einzelnen Teleskopes auf einem Implantat (siehe Reparatur) bei multiplen Geschieben in der alten Restauration, haben wir uns in diesem Falle zu einer Steg-Lösung mit Reiter entschlossen.
2. Meistermodell nach Registrierung (rechtes Bild). Der Sattel der alten Restauration wurde im Bereich des 2. Quadranten abgetrennt und im Mund mit Palavit G am Steg fixiert. Anschließend erfolgt ein Impregumabdruck mit an den Implantaten perforiertem individuellen Löffel. Durch die Perforationen können die Schrauben, mit denen der Steg auf den Implantaten verschraubt ist, nach Aushärtung des Abdrucks entfernt werden. Die gesamte Konstruktion (alte Restauration plus Implantataufbau) verbleibt im Abdruck zur Herstellung des zweiten Meister-Modells.
Die gewählte Steg-Lösung hat nach unserer jetzigen Erfahrung entscheidende Vorteile gegenüber einer möglichen Alternative auf einzelnen Implantatteleskopen:
1. Die Lokalisation der Implantate ist für die Funktion nicht von entscheidender Bedeutung, was bedeutet, dass man die Implantate dort setzen kann, wo man röntgenologisch und nach Aufklappung ausreichenden Knochen in Höhe und Breite vorfindet und so unnötige Knochen-Augmentationen, die den Eingriff verkomplizieren und die Prognose verschlechtern würden, vermeiden kann.
2. Die Lokalisation der Implantate ist für die Ästhetik nicht von entscheidender Bedeutung. Wenn Sie sich noch einmal den Fall anschauen, dass wird deutlich, dass man mit Einzel-Telekopen entweder einen viel zu dicken oder einen viel zu dünnen 23 bekommen hätte. Durch die Stegkonstruktion mit Reiter steht indes einer harmonischen Ästhetik nichts im Wege, weil der Techniker bei der Aufstellung der Zähne in keiner Weise durch die vorgegebene Implantat-Lokalisation behindert ist.
3. Die Parallelität der Implantate zu den vorhandenen Teleskopen oder Geschieben ist in weiten Bereichen von untergeordneter Bedeutung, zumindest solange die Implantate so gesetzt werden, dass sie untereinander mit einem Steg verbunden werden können. Dicke, überstehende, mit Not parallel gefräste Innenteile können so vermieden werden. Diese Tatsache erlangt darüber hinaus zusätzliche Bedeutung als dass Implantate ankylosiert einheilen und daher im Gegensatz zu natürlichen Pfeilern keinerlei Resilienz aufweisen, die minimale Ungenauigkeiten in der Parallelität im Sinne einer KFO-mäßigen Ausrichtung der Pfeiler in Kraftrichtung kompensieren würde.
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