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Präprothtetische KFO bei progenem Zwangsbiss

(zum Vergrössern auf die Bilder klicken)

 

Diese Patientin suchte uns zur Routineuntersuchung auf. Sie fragte uns nicht einmal mehr, ob Ihre Zahnstellung möglicherweise korrigierbar sei, obwohl sie seit 30 Jahren unter diesem nicht nur funktionellem, sondern auch ästhetischen Problem gelitten und deswegen zahlreiche Behandler aufgesucht hatte. Ein Kieferorthopäde hatte ihr sogar einmal eine Progenie-OP vorgeschlagen Auf den ersten Blick imponiert dieser Befund so stark als echte Progenie, dass sie anscheinend nie gründlich untersucht worden war, . Es bestanden schmerzhafte Krepitationen in beiden Kiefergelenken bei deutlichem Hypertonus der gesamten Kaumuskulatur.

Die folgenden drei Bilder zeigen die Gebissstellung, die  die Patientin einnehmen musste, um überhaupt den Mund  schließen oder Nahrung zerkleinern zu können.

Die nächsten Bilder zeigen eine bei der Untersuchung induzierte entspannte Situation. Wenn man den Unterkiefer der Patientin lockerte und ihn vorsichtig bei ständigem passiven Auf- und Zumachen gefühlvoll und leicht nach distal führte, konnte man fast eine Kopfbiss-Situation erzeugen. Es handelt sich also offensichtlich nicht um eine echte Progenie, sondern vielmehr um einen wahrscheinlich beim Durchbruch der Frontzähne fixierten progenen Zwangsbiss. 

OPT vor der Behandlung (Klick!)

 

Wir haben die Front zunächst kieferorthopädisch überstellt, die Lücken im Prämolarenbereich im Unterkiefer geschlossen  und die Okklusion im Seitenzahnbereich so verbessert, dass eine Versorgung mit Zahnersatz problemlos und langfristig stabil ermöglicht wurde. Die Behandlungszeit betrug inklusive der prothetischen Versorgung insgesamt 17 Monate.

Das folgende Bild zeigt die zur präprothetischen KFO verwendeten kieferorthopädischen Geräte. Eine solche Gebissumstellung gelingt mit herausnehmbaren Geräten natürlich nur, wenn die Patientin sie auch konsequent trägt. Besonders geeignet ist dafür die sog. Crozat-Technik weil sie zierlich ist, extrem wenig behindert und daher auch am Tag relativ unauffällig getragen und bei besonderen Anlässen herausgenommen werden kann. Die Tragezeit muss allerdings mindestens 16 Stunden am Tag betragen, der Patient also ausgesprochen gut motiviert sein. 

 

Die nächsten Bilder zeigen den Zustand nach Abschluss der kieferorthopädischen Behandlung und der Versorgung mit festsitzendem Zahnersatz nach Schienenbehandlung bei leichter Bisshebung.. 

Abschluss-OPT. Sehr schön ist der Zustand nach KFO in Form  erweiterter Par-Spalten zu erkennen, wie er einem Befund bei Knirschen/Pressen aufgrund forcierter Zahnbewegungen entspricht. Die Krone 36 steht klinisch nicht über ( Röntgenologischer Artefakt bei  Zst. n. chirurg. Kronenverlängerung) (Klick!)

Die Patientin ist jetzt  völlig beschwerdefrei, die Krepitationsgeräusche sind verschwunden, und sie kann endlich einmal frei lachen. In einem solchen Fall ist die Verblockung der 6 Frontzähne unbedingt indiziert, um die erreichte Pfeilerstellung zu stabilisieren, der Gefahr des Herausschiebens der Front entgegen zu treten und die durch den Zwangsbiss stark verdünnten und durch das Beschleifen zusätzlich geschwächten Zähne zu stützen. 

 

In einem solchen Fall ist die Verblockung der 6 Frontzähne unbedingt indiziert, um die erreichte Pfeilerstellung zu stabilisieren, der Gefahr des Herausschiebens der Front entgegen zu treten und die durch den Zwangsbiss stark verdünnten und durch das Beschleifen zusätzlich geschwächten Zähne zu stützen. Dass die Patientin angehalten ist, nächtlich konsequent eine adjustierte Schiene zu tragen, versteht sich von selbst.

 

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