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Kompromiss-Vorschlag

 

Die Timbuktu-Dikussion, die wir in einer zahnärztlichen Newsgroup geführt haben, und die letztlich der auslöser war, das vorliegende Konzept aufzuschreiben  , hat - obwohl sehr kontrovers geführt- zuletzt dann doch  einen weitgehenden Konsens
 unter den beteiligten Praktikern gebracht. 
 
Dies insbesondere in Fragen, die die Voraussetzungen und Notwendigkeiten für eine erfolgreiche Endodontie betreffen.
Dieser Konsens allein war es wert,  diese Diskussion geführt zu haben.

1. Wer heilt hat Recht, und Zähne sind zu erhalten, wenn immer es geht. Dafür kann man auch unter Umständen    
   Nebenwirkungen, wie sie bei jedem Medikament auftreten, in Kauf nehmen, solange  sie reversibel sind.
2. Man kann aufgrund der Anatomie auf allein mechanischem Wege in keinem Fall alles, was aus den Wurzelkanälen raus  
    muss,  herausholen. Die  perfekte Aufbereitung des Kanalsystems ist eine Illusion.
3. Deshalb muss man ein temporäres Desinfiziens einlegen, das bakterizid auf ein möglich breites Spektrum von
    Keimen wirkt, insbesondere auf die anaeroben Erreger.
4. Diese Desinfektions-Phase kann je nach Komplexität des Einzelfalles langwierig sein. Deshalb braucht eine erfolgreiche    
    Endo in komplizierten Fällen viel Geduld und mehrere Med's 
5. Ca2OH ist nicht wirksam gegen eine Vielzahl von  möglicherweise beteiligten Bakterien und daher allein nicht in der Lage, 
    für die notwendige  Sicherheit und Voraussagbarkeit des Erfolges in der Gangränbehandlung zu sorgen
6. Misserfolge führen zu Wurzelspitzenresektionen und Extraktionen.
6. Der Erfolg einer Endodontiemethode kann nur aussagekräftig am röntgenolisch nachgewiesenem Abheilen apikaler 
    Aufhellungen gemessen werden. Erfolgsstatistiken, die diese Prämisse nicht erfüllen, sind im eigentlichen Sinne nicht       
   wissenschaftlich, weil sie möglicherweise auf der Selektion von Fällen basieren..

Wir können nachvollziehen, dass viele Kolleginnen und Kollegen  ein Problem damit haben, sich über die aktuelle Lehrmeinung hinwegzusetzen, und dadurch nicht gerne ChkM und Endomethsone einsetzen wollen, wobei wir Endomethasone als nicht entscheidend für den Erfolg einstufen. Darüber hinaus erkennen wir an, dass es für Zahnärzte aufgrund ihrer rein technisch-mechanistischen Ausbildung ausgesprochen schwierig ist, die Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten in ihrer Größenordung in die richtige Relation zu setzen und in einen größeren Zusammenhang einzuordnen.. Wenn Zahnärzte "Cortison" hören, versetzt sie allein das Wort und der Gedanke an die möglichen Nebenwirkungen  in Angst und Schrecken. Über die notwendige hohe Dosierung, um  solche Nebenwirkungen überhaupt auslösen zu können, wissen sie zu wenig. Sie sind über dieses - wenn adäquat eingesetzte-  wunderbare Medikament unzureichend informiert und verfügen über keinerlei Erfahrung in der Allgemeinmedizin . Wenn man beispielsweise bedenkt, dass die menschliche Nebenniere die Menge an Cortison, die in einem mit Ledermix gefüllten, großem Backenzahn  enthalten ist, in weniger als einer Stunde produziert, wird der Zusammenhang deutlich, in den man diese Medikation einordnen muss. Von der Kürze der Einwirkzeit und der zur Resorption zu Verfügung stehenden Oberfläche einmal ganz abgesehen. Dieses Phänomen trifft sinngemäß auch auf die anderen Medikamente mit ihren theoretischen Nebenwirkungen zu. Wenn es denn überhaupt solche gibt, sind sie reversibel. Wir haben keine beobachtet.

Wie unsererseits bitten daher  um Verständnis dafür, dass wir angesichts des vorhersagbaren Erfolges mit diesen Medikamenten, die wir mit eindrucksvollen Bildern belegen können,  im Moment keine Veranlassung  für uns sehen, auf andere, möglicherweise unwirksamere Medikamente auszuweichen. Die persönliche Erfahrung, über die wir mit ChkM und Endomethasone  zu genau diesem Zeitpunkt verfügen, würden wir erst wieder in 17 Jahren haben.

Kompromissvorschlag:

Diejenigen, die unsere Ausführungen, Fälle und Bilder nicht ganz unbeeindruckt gelassen haben, die sich aber scheuen die von uns verwendeten Medikamente einzusetzen, fordern wir deshalb auf:

Diagnostizieren und behandeln Sie die verschiedenen Stadien der Pulpitis nach dem von uns vorgeschlagenen Schema 
("Die konsequente Technik"). Das macht in jedem Fall sehr viel Sinn, weil der Erfolg nicht an Hoffnungen, Vermutungen oder gar Ängste, sondern an handfeste klinische Parameter geknüpft ist. Anstelle von ChkM benutzen Sie CHX 3%. Wie wir gehört und gelesen  haben, soll es ja auch gegen Keime wirken, mit denen Ca2OH alleine nicht fertig wird. Anstelle von Endomethasone benutzen Sie einen anderen, außerhalb des Kanals zuverlässig resorbierbaren Sealer. Auf welche Weise Sie kondensieren, ist nicht so wichtig. Wenn Sie mit diesem, im Moment als  mehr oder weniger harmlos eingestuften Desinfiziens (bis auf Chang:,2. In vitro-Studie von Chang) spektakuläre Aufhellungen und Fisteln zur Ausheilung bringen, stellen Sie die Fälle bitte vor. Wenn nicht auch.

Wenn einige mitmachen, kann es ja nicht lange dauern, bis wir gute oder schlechte Ergebnisse sehen. Dann haben wir alle was davon.
 
Viel Erfolg!

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