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Dokumentation 28



Gast-Editorial von David Figdor, University of Melbourne, im australischen Journal "ORAL SURGERY ORAL MEDICINE ORAL PATHOLOGY, Dezember 2002

Der Autor setzt sich mit der apikalen Aufhellung auseinander und kommt zu dem Schluss, dass die Endodontie in den letzten 100 Jahren nur sehr bescheidene Fortschritte bei der Lösung dieses Problems gemacht hat, weil sie es unterschätzt und die sorgfältige Desinfektion vernachlässigt hat. Er führt diese Vernachlässigung darauf zurück, dass die Erfolgsrate von 87 % in Spezialisten-Praxen allgemein als hoch angesehen wird, während sie in Allgemeinpraxen nur 72% erreicht. Er rechnet vor, dass in der Folge bei einer geschätzten Zahl von 25 Mio wurzelgefüllten Zähnen in Australien (USA 420 Mio) mit Misserfolgen in der Größenordnung von 3.3 (USA 54 Mio) Wurzelbehandlungen gerechnet werden muss, wenn alle Wurzelbehandlungen von Spezialisten durchgeführt worden wären. Auf die Allgemeinpraxis bezogen würde die Zahl der Misserfolge in Australien bei 7 Mio (USA 117 Mio) liegen. Allein in den USA wurden im Jahre 1990 geschätzte 14 Mio Wurzelbehandlungen durchgeführt. Rechnet man die Folgekosten dieser Misserfolge hoch, so errechnen sich ökonomische Schäden im Zig-Milliarden-Dollar-Bereich.

Die Gründe für die in seinen Augen hohe Misserfolgsrate liegen seiner Meinung nach darin, dass sich die Zahnheilkunde zu sehr auf die mechanische Reinigung der Wurzelkanäle fokussiertund dabei die sorgfältige Desinfektion vernachlässigt hat, obwohl die apikale Peridontitis ein bakterielles Problem darstellt. In der Folge logischer Überlegungen dürfe ein Zahn deshalb erst dann definitiv abgefüllt werden, wenn er bakterienfrei ist, was bei einer alleinigen Fokussierung auf eine mechanische Reinigung nicht zu erwarten ist.


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