Dass man mit der Timbuktu-Methode auch Fälle lösen
kann, die andere bereits aufgegeben haben, zeigt dieser Fall. Wie man im
nebenstehenden OPT deutlich sieht, handelt es sich um einen
ausgesprochen wichtigen, strategischen Pfeilerzahn (47). Wenn dieser
verloren geht, bedeutet das für die Patientin entweder eine
Neuversorgung mit einem herausnehmbaren Zahnersatz oder Implantat/en. In
einem solchen Fall ist es angezeigt, die größte Geduld zu entwickeln.
Angesichts der Kosten, die nicht jeder tragen kann, wird der Patient
diese Geduld gerne aufbringen. Insbesondere dann, wenn Schmerzfreiheit
besteht, die mit dieser Methode praktisch in jedem Falle zu erreichen
ist. Diese Patientin war von einem Spezialisten mit hohem
technischen Aufwand (OP-Mikroskop, usw.) nach allen Regeln der sog.
modernen Endodontie vorbehandelt worden Das OPT zeigt den deutlich
beherdeten 47. Das vom Vorbehandler eingebrachte CaOH2 ist bereits
entfernt. Klinisch zeigt sich ein stark klopfempfindlicher 47 mit einem
Lockerungsgrad von I-II. Wenn man bedenkt, dass sich dieser Zahn in
einem Brückenverbund befindet, kann man sich vorstellen, dass er
-isoliert betrachtet- sicher einen Lockerungsgrad von deutlich II haben
würde. Als Nebenbefund sieht man übrigens deutliche
Überlastungszeichen im gesamten Gebiss, wie sie bei Pressern/Knirschern
gesehen werden . Der Vorbehandler hatte den Zahn nach mehreren
Versuchen mit sofortigem Verschluss nicht ruhig bekommen, schließlich
ein Antibiotikum verordnet und die Patientin mit der Maßgabe
weggeschickt, wenn er nun nicht ruhig werde, müsse man ihn eben
extrahieren.
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Links sehen wir den Zahn nach unserer ersten WF nach ca.
8-wöchiger Behandlung nach unserer Methode. Beschwerdefreiheit
und Lockerungsgrad L=0 waren nach Ruhigstellung und
Schienen-Eingliederung rasch erreicht worden. Die Aufhellung ist
deutlich reduziert, aber noch nicht verschwunden. Nichts ist
überpresst. Wie man sieht, ist es auch uns nicht gelungen, den Zahn
augrund seiner schwierigen Anatomie bis zum Apex aufzubereiten,
geschweige denn, darüber hinaus, wie wir es in einem solchen Fall gerne
hätten.
Eine Woche nach unserer WF stellte sich die Patientin
erneut mit massiven Beschwerden vor. Da sie ja schon einmal eine
längere Zeit beschwerdefrei gewesen war, war sie gerne bereit, noch
einen Versuch zu wagen. Wir haben also unsere eigene WF revidiert und
noch einmal ganz von vorn angefangen, diesmal mit häufigen
Wiederholungen und längeren Einlage-Peridoden. Die erneute
Schmerzbeseitigung gelang mühelos. Inzwischen ist die Patientin seit
mehr als 4 Monaten beschwerdefrei und mit Calxyl/Watte/Zement versorgt.
Wir wechseln das alle 6-8 Wochen. Die Patientin zögert noch, eine
endgültige WF legen zu lassen, weil sie Angst hat, es könne wieder von
vorn losgehen. Wir denken, sehr bald einen neuen Versuch zu wagen und
werden die Bilder hier einstellen, sowohl wenn es gelingt als auch wenn
es nicht gelingen sollte. Jede Methode hat ihre Grenzen, die man
ausloten und kennen lernen muss.
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