Nicht selten sehen wir uns mit der Behauptung konfrontiert, wir würden die Original-ChKM-Lösung nach Prof. Walkhoff als Wundermittel empfehlen, das man nur in einen infizierten Wurzelkanal einbringen müsse, und schon sei alles in Ordnung. Das ist völlig falsch und entspricht weder unserer Aussage noch unserer Behandlungsphilosophie. Wir sehen ChKM als das, was es ist: das wohl potenteste Desinfektionsmittel, das man gefahrlos über die zur vollständigen Desinfektion des endodontischen Hohlraumsystems und seiner benachbarten Kompartimente notwendige Zeit am Menschen anwenden kann. Und wir sagen ausdrücklich, dass man in jedem Falle ordentlich aufbereiten muss, um diesem Mittel die Möglichkeit zu eröffnen, alle potentiell bakterienbeladenen Bereiche penetrieren und desinfizieren zu können.
Natürlich kommt es, wie im folgenden Fall beschrieben, in seltenen Ausnahmefällen auch bei uns vor, dass wir einen Zahn trotz intensiver Bemühungen konservierend nicht ruhig bekommen und resezieren müssen. Einen nicht zu unterschätzenden Vorteil an der vorausgegangenen Desinfektionsphase sehen wir darin, dass zumindest weite Anteile des Hohlraumsystems desinfiziert sind, was in der erdrückenden Mehrzahl der Fälle dazu führt, dass die apikale Aufhellung nach Resektion vollständig röntgenologisch knochendicht ausheilt (kein so genannter Hammerscher Restschatten) und die Infektionskrankheit auch nach Jahren nicht exazerbiert, wie es sonst in einer Vielzahl von Fällen zu beobachten ist.