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Periimplantitis?

Schon bei Füllungsmaterialien halten wir es für ausgesprochen problematisch, zu denjenigen zu wechseln, die gerade am lautesten angepriesen werden, ohne ihre angebliche Überlegenheit oder zumindest Gleichwertigkeit mit den klinisch in hoher Stückzahl bewährten in umfangreichen klinischen Studien vor ihrer Einführung in die Praxis unter Beweis gestellt zu haben. Im Falle der nahezu monatlich neu auf den Markt drängenden Implantatsysteme halten wir dies nachgerade für fahrlässig. Es gibt inzwischen profilierte Kollegen, die in diesem Zusammenhang nicht ohne Grund die Verwendung des Begriffs "Feldversuche" oder gar "Menschenversuche" nicht scheuen. 

Diesen Artikel des Kollegen Wolfgang Kirchhoff aus Marburg  sollte jeder/e gelesen haben, ob er/sie nun selbst implantiert oder aber zur Implantation überweist.

Die Periimplantitis entwickelt sich mit der stark ansteigenden Zahl von Implantationen zu einem ernsthaften Problem. Dies nicht nur, aber ganz besonders in augmentierten Fällen. Vor dem Hintergrund, dass sie, wenn es einmal soweit gekommen ist, so ausgesprochen schwierig und mit nur schwer voraussagbarem Erfolg zu therapieren ist, sprechen manche Kollegen  in diesem Zusammenhang bereits von einem regelrechten "Periimplantitis-Tsunami", der auf Implantologen und Patienten zurollt.

5 Jahre nach Implantation und prothetischer Versorgung im OK. Bei 16 und 27 jeweils mit internem Sinuslift mit Cerasorb. Die Straumann-Implantate (regular neck) sind jeweils komplett, also auch mit ihrem polierten Anteil  im Knochen versenkt. Das Implantat regio 23/24 wurde aufgrund eines umfangreichen Defektes in regio 23 absichtlich schräg inseriert. Der Knochenverlauf ist gegenüber der Kontrollaufnahme nach Implantation praktisch unverändert. 

Wer so implantiert (implantieren lässt) muss sich  nicht wundern, wenn es zur Ausbildung einer Periimplantitis kommt (Klick!)

Irgendwann hört man auf zu zählen. Aber wenn man seit 20 Jahren implantiert, kommen selbst dann recht erkleckliche Zahlen zusammen, wenn man ausgesprochen sparsam mit Implantaten umgeht und beispielsweise nicht mehr inseriert, als an natürlichen Pfeilern für eine festsitzende Versorgung notwendig wären. Man kann ja den Patienten nicht auf der einen Seite erzählen, Implantate seien die besseren Pfeiler, auf der anderen Seite aber die Strategie einer Zahn-für-Zahn-Hurrah-Implantologie verfolgen. 

Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, und wir wollen auch keineswegs behaupten, dass wir noch nie einen Fall von Periimplantitis gehabt haben. Die Zahl ist aber dermaßen überschaubar, dass wir schon sagen können, dass das Problem in unserem Patientengut so gut wie nicht existiert. Dies, obwohl wir die Patienten vor der Implantation nicht einmal fragen, ob sie rauchen. Ob man guten Gewissens implantieren kann, sieht man ja in aller Regel daran, wie gut oder schlecht durchblutet und wie gesund oder ungesund die Schleimhaut imponiert.

Wir führen die praktische Abwesenheit der Periimplantitis in unserem Patientengut auf vier wesentliche Gründe zurück:


Nächster Fall

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