Fallbeispiel 175
Voraussagbar erfolgreiche Endodontie führt zu festsitzendem Zahnersatz. Nicht voraussagbar erfolgreiche Endodontie führt zu Lücken, zu Brücken, zu Implantaten und häufig genug auch zur prothetischen Katastrophe mit anschließendem herausnehmbarem Zahnersatz.
Eine apikale Ostitis ist weder klinisch noch röntgenologisch sicher von einer Zyste zu unterscheiden. Die Angaben über die Frequenz von Zysten schwanken je nach Autor erheblich. Bei 15% der entzündlichen periapikalen Veränderungen (mittlerer Wert), also in fast jedem 7. Fall einer apikalen Aufhellung, soll es sich um eine radikuläre Zyste handeln.
Periapikale
Taschenzysten gelten als sehr schwierig, periapikale wahre Zysten als
konservierend ausgesprochen selten bis gar nicht ausheilbar. Warum eigentlich?
Es gibt eigentlich nur zwei Alternativen:
Entweder man kann mit einem indikationsgerechten Endodontie-Protokoll sehr wohl Zysten ausheilen,
oder aber Patienten mit Zysten machen einen großen Bogen um unsere Praxis
Letzteres halten wir für ausgesprochen unwahrscheinlich.
Hand aufs Herz!
Hätten Sie sich getraut den Zahn 22 unmittelbar nach WF in eine größere (6
Frontzähne) prothetische Rehabilitation einzubeziehen?
Messaufnahme nach Exazerbation mit druckdolenter Knochenauftreibung im April 2006. Nach Überinstrumentieren entleert sich reichlich blutig - seröser Zysteninhalt (Klick!) |
Unmittelbar nach WF anlässlich der Präparation der OK-Front mit Überpressen von Sealer in das ehemalige Zystenlumen bei klinischer Beschwerdefreiheit im Juni 2006 (Klick!) |
1. Verlaufskontrolle bei klinisch vollständiger Beschwerdefreiheit im April 2009. Der in die Zyste überpresste Sealer wird unter röntgenologisch knochendichter Ausheilung langsam resorbiert (Klick!) |