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Vergessenes Wissen in der Endodontie

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Das Bild zeigt eine UK-Versorgung und eine WF an 37 aus 1958. Die OK-Versorgung datiert auf 1964/65. Der Zahnarzt hatte den Patienten schon damals auf die Wichtigkeit des Erhalts der endständigen Pfeilerzähne aufmerksam gemacht. In Zeiten zunehmender Resistenz gegen Antibiotika als Folge des Missbrauchs, wird   die Notwendigkeit, Alternativen

 in der Behandlung therapieresistenter Entzündungen zu finden, immer dringlicher. In der Not beginnt man sich an das Wissen aus den Zeiten zu erinnern, als es Antibiotika noch gar nicht gab. Denn auch damals war manche Infektion sehr wohl heilbar.  In der Folge behandelt man heute sehr erfolgreich chronisch infizierte, nach den Regeln moderner ärztlicher Kunst nicht heilen wollende Wunden mit Methoden, die Feldärzte im ersten Weltkrieg entwickelt haben.

Die Wege des Herrn sind manchmal wirklich unergründlich. Dieser Patient stellte sich bei uns am Rosenmontag 2001 zur Planung einer prothetischen Versorgung der OK-Front vor, nachdem ihm sein oberer linker, devitaler Eckzahn abgebrochen war. Er war völlig beschwerdefrei und berichtete begeistert von seinem ehemaligen Zahnarzt (Dr.med.dent. Asthausen, München), der ihn damals so ausgezeichnet  versorgt habe. Er habe diesen 1958 mit höllischen Schmerzen aufgesucht. Der Zahnarzt habe ihm zwei Alternativen geschildert. Entweder, er bringe die nötige Geduld auf, den wichtigen Pfeilerzahn 37 zu erhalten (Wurzelbehandlung ohne Anästhesie), oder er müsse  ihn sich mit der Folge eines herausnehmbaren Zahnersatzes ziehen lassen. Als wir ihm nach Trepanation und Aufbereitung eine medikamentöse Einlage mit ChkM machten, entspannte er sich sichtlich, als  er den vertrauten Geruch wahrnahm. Er hatte ChkM sofort wieder erkannt. Wenn man diese Wurzelbehandlung aus dem Jahre 1958 anschaut und bedenkt, dass wir in 1986 in zentraler Lage Münchens einen Zahnarzt vertreten haben, der nicht einmal Wurzelkanalinstrumente in seiner Praxis hatte, wird deutlich, dass es häufig genug mehr am Willen mangelt als an einem möglichen Weg.  (ChkM und die Wissenschaft)

Anweisungen an den Patienten: Sie sind völlig beschwerdefrei zu uns gekommen. Wir haben jetzt einen seit langer Zeit abgestorbenen Zahn eröffnet und gesäubert. Es ist unwahrscheinlich, dass Sie Schmerzen bekommen. Es kann aber sein, dass wir einen, wie wir sagen "Toten Hund" geweckt haben. Wenn Sie also morgen früh mit einer dicken Backe aufwachen, erschrecken Sie nicht, sondern kommen Sie gleich zu uns!"

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