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Palliativ

Es handelt sich um eine ältere Dame mit einem furchtbaren Zahnersatz (stark überstehend, ein riesiger Block, ganz in weiß, usw.). Sie kam vor 4 Jahren mit massiven Zahn-Schmerzen rechts oben und einer ausgeprägten Parodontitis. Die rechte obere Seite war gelockert (so weit man das bei dem Block beurteilen konnte) und federte deutlich (auf Federn muss man immer untersuchen, da es das schlechteste aller klinischen Zeichen ist und im Grunde bedeutet, dass der Zahn rundum ziemlich im Matsch steht). Kein Wunder. 14, 17 und 38 waren akut beherdet. Die anderen röntgenologischen Herde waren klinisch reizlos. Leider konnte sie sich bei Ihrer kleinen Rente (die Arbeit war 10 Jahre alt) keinen neuen Zahnersatz leisten, so dass nur ein palliativer Erhaltungsversuch mit Schmerzbeseitigung möglich war. Wir haben eine systematische Parodontis-Behandlung durchgeführt, so weit das unter diesen erschwerten Bedingungen (tiefe Verblockung) möglich war, haben Sie instruiert, wie sie unbdingt putzen muss (Tepe-Bürstchen, kleinste Größe gehen praktisch überall durch) und  haben 17 und 14 trepaniert, 38 extrahiert und eine systematische Par-Behandlung durchgeführt. Die WK`'S waren ziemlich unmöglich (17 nur 2 Kanäle gefunden mit irgendeiner Matsche drin, völlig unübersichtlich, 3. Kanal-Eingang gefunden aber nicht aufzubereiten, wahrscheinlich sogar eine via falsa produziert). 14 zeigte sich unter der Krone völlig matschig und es bestand nach Kariesentfernung keinerlei Bezug mehr zu der Krone, so dass wir ihn bei Belassen der Versorgung extrahieren mussten. 
Bild oben: Ausgangsbefund.

Um das OPT zu sehen, bitte auf das Bild Klicken

Bild rechts: nach 4 Jahen

17 wurde über ca. 3 Monate nach der Timbuktu-Methode behandelt. r wurde zunehmend ruhig und hörte dann auch auf zu federn, so dass zumindest bei der bestehenden Verblockung kein Lockerungsgrad mehr feststellbar war. Bei mehrmaligem Verschluss mit ChkM/Watte/Cavit und mehrmaliger Probe-WF mit Calcium-Hydroxit blieb der positive Befund unverändert.Wegen der Unübersichtlichkeit, der fraglichen kompletten, weit in den Entzündungsherd gehenden breiten Aufbereitung, der fraglichen via falsa, usw. haben wir uns nicht getraut, bei der abschließenden WF Guttapercha einzubringen, sondern haben einfach reichlich ein Gemisch aus Endomethasone und N2 einrotiert. Deshalb ist die röntgenologische Darstellung der WF wenig kontrastreich. Das untere Bild zeigt den gleichen Fall 4 Jahre später. Die Patientin ist immer noch völlig beschwerdefrei und glücklich, ihren festsitzenden Zahnersatz, an den sich alle gewöhnt haben, noch im Mund zu haben. Die Aufhellungen im UK sind unverändert und klinisch unauffällig. Es gibt neue Konkremente (kein Wunder bei dieser tief verblockten Konstruktion), die wir zusammen mit der Zacke an 37 entfernt haben. Die Mundhygiene ist für diese Verhältnisse ausgezeichnet.
 
Die Bilder sind nicht so toll. Wir meinen aber, dass man insbesondere auf den Ausschnitten erkennen kann, dass 17 nicht mehr völlig im Matsch steht und es momentan keinen Grund gibt, die Patientin von ihrem festsitzenden Zahnersatz zu befreien. Kommt Zeit, kommt Rat.

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