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Dokumentation 4

 

In der unten zitierten Studie untersuchen Fuss et al. an frisch extrahierten Rinderzähnen, die sie über einen Zeitraum von drei Wochen mit Enterococcus Faecalis infizierten, die bakterientötenden Eigenschaften von Kalciumhydroxid, Kalciumhydroxit mit Jodzusatz und elektrophoretisch aktiviertem Kupfer bei einer Einwirkungsdauer von einer Woche.. Dabei stellten sie fest, dass Kalciumhydroxit und das Kalciumhydroxid-Jodid-Gemisch die Dentitubuli lediglich bis in eine Tiefe von 200müm gründlich desinfizierte, wobei beim Gemisch die Variabilität der Flora im Bereich zwischen 200-500müm eingeschränkter war als bei Kalciumhydroxit allein. Im Gegensatz dazu desinfizierte das elektrophoretisch aktivierte Kupfer vollständig bis zu einer Tiefe von 500müm vom Kanal aus gesehen.

Kommentar:

Dieser Versuchsaufbau entspricht der Depotphorese nach Prof. Knappwost (sieh hierzu: Alternativen zu CHKM) , welche von denen, die sie anwenden als ausgesprochen wirksam angesehen wird, die aber von der wissenschaftlichen Zahnmedizin genau wie die Verwendung von CHKM zugunsten der Verwendung von Kalziumhydroxid abgelehnt und bekämpft wird. Vor dem Hintergrund zahlreicher Studien wie auch dieser, die die mangelhafte Desinfektionswirkung von Kalziumhydroxit bei Problemkeimen belegen, eine mehr als unverständliche Haltung.

Der Anmerkung des Kollegen Robin Mohr, der nach zahlreichen unbefriedigenden Versuchen mit den unterschiedlichsten Guru-Techniken, für die er sehr viel Lehrgeld bezahlt hat, ein erfolgreicher und begeisterter CHKM-Anwender geworden ist, ist in diesem Sinne eigentlich nichts mehr hinzuzufügen:

Die DGZMK sollte sich allmählich an den Gedanken gewöhnen, nicht mehr all
zu überheblich und herablassend über die Depot-Phorese nach Prof. Knappwost zu Gericht zu sitzen.
Was mich besonders bestätigt, ist die Reihenfolge der Wirksamkeit. CA(OH)2
alleine lässt ganz offensichtlich noch jede Menge Getier zurück.
Von einer sorgfältigen Desinfektion kann man also ehrlicherweise nicht
sprechen. Eine Voraussetzung, die das durch Kofferdam ermöglichte
aseptische Arbeiten, wie es immer gefordert wird, eher als unwichtiger
erscheinen lässt als die Wahl eines geeigneten Einlagemittels. Ca(OH)2
alleine scheint es ja nicht zu sein, was Rüdiger Osswald und mich und andere ja
dazu geführt hat, potentere Mittel einzusetzen.
Es wird Zeit, sich gedanklich schon mal von mechanischen Wunderwerken der
greater taper und rootzx und stepper und set und allem, was man uns
andient, zu verabschieden. Am Ende bleibt von den teuren Kursen, den
optischen Hilfsmitteln im Gegenwert eines Mittelklasse-Wagens, den Lasern
und den wichtigen Guru-Fortbildungen, wo sie einem erklären, warum man das
alles braucht und warum man dann ohne Zuzahlung nicht mehr hinkommt, nichts
mehr übrig als das Trepanieren und Darstellen der Hauptkanäle, und dann hält
die Helferin die Elektrode ein paar Minuten rein und fertig ab.
Keine Treffen bemühter Kollegen mit zufällig dabeihabenden Röntgenbildern
von der letzten Schilder-WF im 5000 Dollar Hands-on-Kurs in Florida ("Sind
kurz rübergejettet, man bekommt ja zu der Zeit kaum ein Zimmer....aber die
Everglades sind´s dann schon mal wert, noch einen Nachmittag
dranzuhängen....ach ja, das sind meine Kinder und daneben sieht man
meine Frau, ja das ist ein Alligator und hier sind meine
Röntgenbilder.....ich kann sie auch ganz herausnehmen, Mist, man sieht´s bei
dem Licht jetzt nicht so gut, aber ist schon super geworden, nicht?! )

Schreckliche Vorstellung, nicht wahr ?

 

Fuss Z, Mizrahi A, Lin S, Cherniak O, Weiss EI. A laboratory study of the
effect of calcium hydroxide mixed with iodine or electrophoretically
activated copper on bacterial viability in dentinal tubules. International
Endodontic Journal, 35, 522-526, 2002

AimThe aim of this laboratory study was to evaluate the ability of calcium
hydroxide (CH), CH/iodine-potassium iodide (IKI) and electrophoretically
activated copper to kill bacteria in dentinal tubules.

MethodologyIn an invitro model of dentinal tubule infection, 42 cylindrical
root specimens, prepared from freshly extracted bovine teeth were used.
After removal of the smear layer, intracanal dentinal tubules were infected
with Enterococcus faecalis for 3weeks. CH alone or preparations of CH with
copper or IKI were placed in the root canal for 1week. In specimens
containing copper/CH, an electrophoretic current (5mA/5min) was applied
using two electrodes following placement of the medicament in the canal.
Powder dentine samples obtained from the canal wall using ISO sizes: 025,
027, 029, 031 and 033 burs were examined for the presence of viable bacteria
by inoculating agar plates and counting colony forming units (cfu).

ResultsA significant difference was found between the experimental groups
and the positive control group. CH and CH/IKI significantly (P<0.001)
reduced bacterial viability in dentinal tubules to a depth of 200µm.
Specimens with CH/IKI had significantly fewer viable bacteria than CH alone
in tubules between the depths of 200-500µm. Treatment with CH/copper and
electrophoresis was most effective; specimens showed no viable bacteria in
dentinal tubules to a depth of 500µm from the root-canal space.

ConclusionsIKI or electrophoretically activated copper additives can
significantly improve the antibacterial properties of CH in dentinal
tubules.


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