Zahlreiche Med's und Wirtschaftlichkeitsprüfung
Dieses Problem hatten wir einmal in 15 Jahren. Prüfung aller
durchgeführten Wurzelbehandlungen über ein Quartal. Wir haben unsrer Fälle vorgezeigt und auf die
niedrige Ex- und WSR- Frequenz verwiesen. Ist glatt gegangen. Die Med ist ja auch keine attraktive Position, so dass einem Profitmaximierung kaum zu unterstellen ist.
Aus privaten Mitteilungen wissen wir, dass viele, die nur zwei Zimmer haben, einen schnellen Verschluss anstreben, um die Patientenfrequenz zu reduzieren. Das
können wir wirtschaftlich nachvollziehen.
Wenn man es allerdings richtig organisiert und der Patient vorbereitet ist, wenn man ins Zimmer kommt
(aufgrund der schematischen Behandlungsweise wissen alle, was als nächstes kommt, Cavit und Watte sind entfernt, gespült ist auch schon einmal, usw.) geht es
Ratz-Fatz, so dass man es einfach so zwischendurch und im Vorbeigehen erledigen kann. Kurze Frage, einmal auf den
Zahn klopfen, Reaktion abschätzen, spülen, Med, fertig.
Da es mit dieser Methode weder Schmerzen noch Komplikationen gibt, ist das alles sehr schön planbar. Das ist übrigens ein weiterer Vorteil dieser Methode.
Der Schmerzpatient bringt einem nur einmal das Programm durcheinander. Dann nie wieder. Weil man mit dieser Methode auf voraussagbare Art eine nicht planbare
in eine zuverlässig planbare Behandlung überführt, was nicht nur in diesem Fall ein entscheidendes MUSS in einem rationellen Praxis-Konzept ist.
Beim sofortigen Verschluss riskiert man jedes mal, dass der Patient am nächsten Tag noch einmal ungeplant mit Schmerzen daherkommt und
einem das Programm durcheinander bringt.
Besonders unangenehm wird das, wenn Sie mitten in einer großen Präparation unerwartet eine Wurzelbehandlung durchführen müssen. In vielen Fällen stellt sich dann die Frage nach dem Verschieben der gesamten Behandlung. Mit der Timbuktu-Methde können Sie einfach weitermachen:
Einlage von Ledermix für einen Tag, Watte drauf, Stumpfaubau mit Zement, Abformung, Zement raus, neue Watte, Provisorium mit Temp-Bond einsetzen, fertig. In der Zeit, die Sie jetzt bis zur Fertigstellung haben, können Sie den Zahn nach der Timbuktu-Methode versorgen. Sollte ein "bedingtes Offenlassen" erforderlich werden, dann trepanieren Sie einfach das Provisorium des betreffenden Zahnes, ohne das Gesamtprovisorium entfernen zu müssen. In der Regel gelingt es bis zum Einsetzen ins Stadium der Probe-WF zu gelangen. Dann setzen Sie die fertige Restauration mit Temp-Bond(1/3)-Vasiline(2/3)-Gemisch provisorisch ein und warten ganz entspannt ab, ob der Zahn den Zeitraum für die Probe-WF beschwerdefrei übersteht. Anschließend können Sie in einer Sitzung mit voraussagbarer, sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf Erfolg wurzelfüllen und die Restauration zementieren.
Bei sofortigem Verschluss riskieren Sie, sogar außerhalb der Sprechstunde in Anspruch
genommen zu werden. Wir können uns an keinen Fall von WB erinnern, in dem
uns das passiert ist. Die Aufklärung des Patienten über das, was
passieren kann und welche Möglichkeiten zur Selbsthilfe bestehen, spielt natürlich eine entscheidende
Rolle. Also nie an einem Freitag endgültig verschließen! Es sei denn, die
Probe-WF wurde beschwerdefrei überstanden.